Verhaltensauffälligkeiten

Verhaltensauffälligkeiten können so erklärt werden, dass wenn der Mensch seine Rolle im Leben noch nicht gefunden oder verloren hat, er in einem Verhalten leidvoll auffällt.

Dieses Leid kann die eigene Person betreffen und quälen – oftmals sind aber auch die Mitmenschen in dieses Leid verwickelt. Spätenstens wenn eine Verhaltensauffälligkeit zum Leid wird, sollte möglichst schnell gehandelt werden. Optimal ist die Zusammenarbeit des Betroffenen mit seinem Arzt, Ergotherapeuten und Therapeuten der Psyche, Gestaltung und Musik und dem engen sozialen Umfeld. Oftmals ist die Situation schon so belastend, dass auch Mitmenschen des Betroffenen wohlwollende bis therapeutische Zuwendung benötigen – und erhalten sollten.

Das Feld der Verhaltensauffälligkeiten ist groß. Es zeichnet sich aber stehts durch persönliches Leid aus. Menschen die durch eigene Gewalttaten gegenüber Anderen verhaltensauffällig sind, leiden eventuell nicht darunter und sind somit keine klassischen Klienten, können sich aber bei Einsicht des Fehlverhaltens ärztliche und therapeutische Hilfe holen.

Verhaltensauffälligkeiten sind im Allgemeinen weitverbreitet bekannt und unterschiedlich persönlich und gesellschaftlich bewertet. Hierzu zählen das kindliche und erwachsene Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS), Folgen von Mobbing und negativen Stress, Burn-Out, Depression, Demenz, Suchterkrankung und viele weitere psychische Erkrankungen. Aber auch Trauer und sozialer Rückzg können hierzu gezählt werden.

Bei einer Therapie geht es immer um eine Verbesserung der Lebenssituation des Betroffenen und dessen Umfeld, denn es gibt immer wieder Möglichkeiten das Leben zum Positiven zu wenden.

Hier setzt auch die ergotherapeutische Behandlung an:
Um den leidvollen Situationen eine positive Wendung zu geben, kann in einem schützenden und wohlwollenden Raum mittels verschiedener kreativer Angebote, z.B. Arbeiten mit Farben, Papier, Holz, Stoff oder Ton, das eigene innere Empfinden ausgedrückt werden.
Dabei geht es nicht um die Herstellung eines perfekten Produkts, sondern um den inneren Prozess, welcher tatsächlich der eigenen Lösung den Weg zeigt.

Zum Einsatz kommen auch Gespräche nach Carl Rogers und M. Rosenberg, die dem Betroffenen die Möglichkeit bieten, seinen Standpunkt zu klären und dadurch selbst zu Lösungen zu kommen. Brettspiele im therapeutischen Setting haben auch ihre Berechtigung. Sie unterbrechen in angenehmer Weise störende oder andauernde Gedanken, senken den Stresspegel, fördern Kozentration und Ausdauer und machen so den Weg frei zum neuen Denken.
Hausaufgaben unterstützen den positiven Weg aus dem belastenden Zustand.

Meist ist der Weg nicht gradlinig und schnell, sondern mit zahlreichen Stolpersteinen versehen. Daher wäre es wichtig nicht alleine zu gehen. Ich bin zuversichlich, dass der Weg sich lohnt. Am Ziel stehen Stabilisierung, Lebensmut, Selbstwertgefühl und Selbstbewußtsein, soziale und lebenspraktische Fähigkeiten, Belastbarkeit, Realitätssinn, sowie das Anerkennen von eigenen und anderen Grenzen.